Kompatibilität von Fahrzeugbeschädigungen

Grundsätzlich steht der Unfallanalytiker bei der Erstellung eines Gutachtens als erstes  vor der Aufgabe, die relative Stellung der Kollisionspartner zueinander zum Kollisionszeitpunkt herauszuarbeiten.

Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse beeinflussen dann maßgeblich die weiteren Berechnungen und Analysen.

  • Bei heftigen und gut dokumentierten Zusammenstößen sowie bei weiterer aussagekräftiger Spurenlage ist dies in der Regel technisch auch relativ unproblematisch.

Oftmals ist jedoch -gerade bei Kollisionen auf einem geringen Geschwindigkeitsniveau- auch zu überprüfen, ob die Beschädigungen an einem Fahrzeug durch einen geschilderten Anstoßvorgang überhaupt erzeugt worden sein können.

  • Bei guter fotografischer Dokumentation der Beschädigungen und / oder einer direkten Gegenüberstellung der beteiligten (und eventuell gar noch beschädigten) Fahrzeuge lässt sich hierzu aus technischer Sicht gewöhnlich eine Aussage treffen.
  • Dazu werden vom Sachverständigen die betroffenen Kontaktzonen und Beschädigungsbilder untersucht.

Aus technischer Sicht sind bei den Untersuchungen zur Schadenkompatibilität zu unterscheiden

  • die prinzipielle Schadenkorrespondenz und –kompatibilität (der Schaden kann von einem Fahrzeugtyp des zweitbeteiligten Fahrzeugs erzeugt worden sein)
    und
  • die konkrete Schadenkorrespondenz und –kompatibilität (der Schaden kann eindeutig dem zweitbeteiligten Fahrzeug zugeordnet werden).
Bei den Untersuchungen wird geprüft. ob sich die Beschädigungen an den beiden Kollisionspartnern betreffend die folgenden Faktoren miteinander in Einklang bringen lassen:

  • Korrespondenz betreffend die Höhenlage, respektive betreffend die topologische Anordnung
  • Kompatibilität der Schadenmuster
  • Kompatibilität das Schadenintensitäten
  • Kompatibilität der Schadencharakteristika

.

Bei den Untersuchungen bietet es sich an, die beteiligten Fahrzeuge einander auch direkt gegenüberzustellen.


Alternativ -oder auch ergänzend- dazu kann auf rechnergestützte Verfahren zur graphischen Gegenübrstellung der relevanten Kontaktzonen bzw. der Fahrzeuge zurückgegriffen werden.

Nachfolgend eine graphische Gegenüberstellung zu den beiden voranstehend bereits gezeigten Fahrzeugen.


Nachfolgend die Ergebnisse zu Zuordnungen weiterer charakterischer Merkmale in den Schadenzonen zweier Pkw.

  • Abdruck des Kennzeichens des einen beteiligten Fahrzeugs an der Heckverkleidung des anderen Fahrzeugs.


  • Abdruck eines Ziergitters (montiert am Heck eines Pkw Ford) am Kennzeichen des anderen Fahrzeugs.

 

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