Stehen Aufzeichnungen von verkehrsbeobachtenden Kameras zur Verfügung, erlauben deren Auswertungen üblicherweise die Rekonstruktion des dokumentierten Unfallablaufs, zumeist auch in engen Grenzen.
Wenn bekannt ist, wie viele Bilder pro Sekunde bei der Aufzeichnung erstellt werden, lässt sich die Geschwindigkeit von Fahrzeugen ermitteln. Über die Auswertung der Fahrzeugpositionen an der Örtlichkeit (anhand der Einzelbilder) lässt sich die Zeitdauer ermitteln, die ein Fahrzeug benötigt, um eine bekannte Strecke zurückzulegen. So lässt sich die Fahrzeuggeschwindigkeit herausarbeiten.
Nachfolgend ein Einzelbild aus einer solchen Aufzeichnung, in das vom Sachverständigen bereits Linien (diese in bekannten Abständen) für die nachfolgenden Auswertungen eingefügt wurden.
Des Weiteren zwei Einzelbilder aus dieser Aufzeichnung, die einen Bus beim Durchfahren dieser definierten Wegstrecken zeigen.
Beispiel: Analyse des Ablaufs eines Unfalls bei einem Spurwechsel
Bei dem nachfolgenden Beispiel wurde ein Unfall auf dem „Mittleren Ring“ in München von zwei Kameras aus unterschiedlichen Entfernungen aufgezeichnet.
Ein weißer Pkw wechselt dabei bei der Einfahrt in den Tunnel vor einem blauen Pkw vom rechten auf den mittleren Fahrstreifen, bremst dort ab und es kommt zum Zusammenstoß.
Nachfolgend der Unfall aus der Perspektive der näher dazu installierten Kamera.
Die Geschwindigkeiten wurden auch hier anhand der Zeitdauern, die zum Durchfahren von bekannten Wegstrecken benötigt werden, herausgearbeitet. Diese Vorgehensweise ist für jedes der relevanten Fahrzeuge erforderlich, nachfolgend wird dies exemplarisch für den roten Kleintransporter illustriert.
Diese Untersuchungen führten u.a. zu folgenden Ergebnissen;
Nachfolgender Clip zeigt das Ergebnis in der Fahrsimulation zur Weg-Zeit-Betrachtung.